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1249. April 20. Liegnitz.

12. Kal. Maji.

Boleslaw Herzog von Schlesien und Polen urkundet, um ein Bündniss mit dem Erzbischofe Wilbrand von Magdeburg zu schliessen, demselben die Hälfte von Schloss und Stadt Lebus nebst dem dazu gehörigen Bezirke auf beiden Seiten der Oder abgetreten, die andere Hälfte aber von demselben zu Lehn genommen zu haben. Er behält sich vor das Recht am Patronate der Kirche und der Propstei, sowie an dem Burggrafenamte, doch auch dieses unter der Lehnshoheit des Erzbischofes. Die Burgleute des Herzogs sollen die Verteidigung des erzbischöfl. Antheils eidlich geloben und ebenso umgekehrt die des Erzbischofs. Kein Theil soll ohne Zustimmung des anderen neue Befestigungen errichten. Die supani und alle anderen Grundbesitzer beider Antheile sollen kein anderes Recht haben, als sie bisher gehabt. Jeder neue Bischof soll erst nach Bestätigung dieses Vertrages Besitz ergreifen dürfen. Beide Theile sollen sich gemeinsam gegen etwaige Angreifer vertheidigen und für solchen Fall jeder zwei Personen zur Anordnung des Nöthigen deputiren. Streitigkeiten zwischen den beiden Besitzern sollen zwei von den beiden gewählte Schiedsrichter entscheiden. Die Einwohner sollen dem, der gegen den Vertrag handelt, den Gehorsam verweigern dürfen und der Erzbischof ohne Zustimmung des Herzogs sein Gebiet nach Polen hin nicht ausdehnen. Darauf folgt eine genaue Angabe der Grenzen; (zu deren Erklärung vergl. Regesta hist. Neomarch. ed. Kletke, Märkische Forschungen X., ferner Ledebur, Archiv VI., 86-89, Berghaus, Landbuch der Mark Brandenburg, III. 154-166).

Z. Die Aebte de Nyenborch und de Monte, Alb. de Wernigherode prep. Magd., Rod. de Dyngelstede dec. et prep., Rop. de Querenvorde, Burchard Burggraf von Magdeburg und die Edlen: Alb. de Rayenswald, Otto de Hademersleve, Walth. de Arnestein, Graf Ludolf juvenis de Halremunt, Walth. de Barbey, Herm. de Werberch, Wern. de Dobyn, Gerehardus domicellus de Querenvorde, die Ministerialen: Vulrad de Indagine, Wydego de Camenz, Henr. de Alisleve dapifer curie Magdeburg., Otto de Godebuz, Gerh. et Herrn, fr. de Wederden, Richard. de Damis, Henr. et Joh., fr. de Gatersleve, Ericus de Borch, Erenfridus de Gyvekenstein, Olr. Boc adv. de Beiger Nyenburch, Rich, domicellus de Czerwist, Rodolphus de Neminc et a. q. plures milites et servi.


Riedel c. dipl. Brandenburg L 24, p. 337 aus dem Cod. d. Mauritii im Bernburger Archiv. Darnach in den schles. Lehnsurkk. edd. Grünhagen und Markgraf I. 117, wo dann auch in der Bemerkung auf S. 119 die Echtheit der Urk., welche hier in der ersten Auflage dieser Regesten angegriffen worden war, vertheidigt wird.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.